Texte zu Geschichte und Mundart


I. Zur Geschichte von Feudenheim


1. Die Fundstellen und Ausgrabungen bis zum Jahr 1887

Alte Neckararme mit Siedlungsgebieten und Fundstellen. In der Mitte der Atzelbuckel (hier Atzelberg). Sehr gut auch zu sehen die Au (links) als Neckararm zwischen Feudenheim und Wohlgelegen.

von rem Mannheim zur Verfügung gestellt: Kartenausschnitt aus: Urgeschichte von Mannheim und Umgegend, K, Baumann, 1887.


2. Der Neckar und seine Landschaftsschutzgebiete

Die bestehende und auch die ehemalige Neckarlandschaft rund um Feudenheim steht heute unter Naturschutz. Die nördlichen Landschaften bilden eine Frischluftschneise, die südlichen einen Rückzugsraum am Neckar, vor allem für die Tier- und Pflanzenwelt. Entstanden ist dieser heutige Lebensraum aus einer Vielzahl von Inseln im einst mäandernden Neckar und am Rhein mit seinen vielen Nebenarmen, von denen nach der Begradigung nur wenige geblieben sind.

von MARCHIVUM, Kartensammlung VH_KA0126_16483 und dem Stadtarchiv Viernheim zur Verfügung gestellt: „Charte des alten Flusslaufes im Ober-Rhein-Thal“. Ausschnitt aus der Special Karte des J. A. v. Traitteur, 1780, erweitert von C. Braun 1850

3. Die alten Neckarläufe in der nordbadischen Ebene

von rem Mannheim zur Verfügung gestellt: Die Altneckarläufe. Dargestellt von Braun (Carlsruhe um 1850)


4. Die erste Erwähnung von Feudenheim im Lorscher Codex

Die Schenkung eines Teils ihres Feudenheimer Besitzes durch Frauhild am 18. November 766 an das Benediktinerkloster Lorsch ist die erste urkundliche Feudenheimer Erwähnung:

Feudenheimer Erwähnung im Lorscher Codex, Würzburger Staatsarchiv, Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.19939#0120

Die Übersetzung und die Darstellung der Urkunde auf der Gesamtseite finden Sie auf der folgenden Seite „Erwähnung Feudenheims im Lorscher Codex“


5. Vom fränkischem Dorf zum Mannheimer Stadtteil

Bis zur Eingemeindung Feudenheims zum Mannheimer Stadtteil war es ein weiter Weg. Seit Jahrtausenden werden die sieben Hügel Feudenheims besiedelt, im Jahr 766 wird Feudenheim zum ersten Mal im Lorscher Codex erwähnt, seit dem 01. Januar 1910 ist Feudenheim eine Mannheimer Gemeinde. Der Eingemeindungsvertrag wurde am 02. August 1909 endgültig beschlossen und ist im Übereinkommen über die Vereinigung der Gemeinde Feudenheim mit der Stadtgemeinde Mannheim ab Seite 11 einsehbar.



6. Die Neckarinseln rund um Feudenheim

Feudenheim war einst umgeben von Neckararmen. Hierzu zählen der Nord-Neckar, der Zwischen-Neckar im Süden und der West-Neckar sowie das Neckar-Delta im Zufluss zum Rhein mit seinen mäandernden Neckararmen. Weitere Informationen mit mehr Kartenmaterial und einer spannenden Kurzgeschichte finden Sie auf der Seite der Inseln rund um Feudenheim.



II. Feilemer Mundart (Texte)

Wir stellen Ihnen hier Beispiele für den Feudenheimer (Feilemer) Dialekt vor. Die Beispiele sind aus dem Buch 1250 Jahre Feudenheim, ISBN: 978-3-86476-069-3, Jahr: 2016 zur Verfügung gestellt worden.

1. Feilemer Dialekt und Uznamen

2. Vetter Schorsch und Baas Kathrin



III. Geschichte der jüdischen Gemeinde in Feudenheim

Im Jahr 1672 werden erstmals jüdische Mitbürger in Feudenheim erwähnt. Es entwickelte sich im 19. Jahrhundert eine Synagoge und ein jüdisches Schulhaus in der Neckarstraße:

Feudenheimer Synagoge und jüdisches Schulhaus in der Neckarstraße
(Zeichnung Brigitte Martens)


Der alte jüdische Friedhof ist noch in der Scheffelstraße erhalten.
Die jüdischen Familien betrieben Handel mit Textilien, Vieh und anderen Waren. Auch verarbeitende Betriebe wie eine Metzgerei und eine Bäckerei gehörten dazu. Für die jüdische Schule wurden immer wieder Lehrer gesucht, wie alte Zeitungsinserate belegen.
Die Anzahl der jüdischen Gemeindemitglieder ging von den 1870er Jahren bis in die späten 1920er Jahre durch Wegzug nach Mannheim und Auswanderung nach Amerika stark zurück, so dass die Synagoge nur noch an hohen Feiertagen benutzt wurde.
Beim Novemberprogrom 1938 wurde die Feudenheimer Synagoge bei einer Brandstiftung durch SA-Leute zerstört. Das Schulhaus wurde geschlossen und die jüdische Bevölkerung Feudenheims deportiert. Nach Ende des zweiten Weltkriegs kehrten nur wenige nach Feudenheim zurück. Es entstand keine jüdische Gemeinde mehr. Das Schulhaus blieb ungenutzt und wurde im Jahr 1962 abgerissen. Heute erinnert eine Gedenktafel an der erhaltenen Grundmauer der Synagoge an das einst Feudenheimer jüdische Leben.

Gedenktafel für die Feudenheimer Synagoge in der Neckarstraße

Wir empfehlen zur vertieften Lektüre die Publikation „Auf den Spuren der jüdischen Mitbürger Feudenheims“ von Alois Putzer, die im Verlag Waldkirch (ISBN: 978-3-86476-163-8) als gebundenes Buch erschienen ist.



S.